Die Wirkung der Gebissringe – Gebisse: Das solltest du wissen – Teil 4


Im heutigen Teil der Serie „Gebisse – das solltest du wissen“ geht es um folgenden Fragen:

  • Welchen Einfluss hat die Größe der Gebissringe?
  • Was bewirkt ein Olivenkopf-Gebiss?
  • Wie wirkt eine Schenkel- oder Knebeltrense?
  • u.v.m.

Marina Wroblowski ist FN Trainerin A und Tierpsychologin und teilt in dieser Serie ihr Fachwissen rund um das Thema „Gebisse“ mit uns.  

 


⚜️ Gebisse: Das solltest du wissen ⚜️

 

Teil 4: Mysterium Gebissringe: Diesen Einfluss hat ihre Größe


Die Ringe bei einfachen und doppelt gebrochenen Wassertrensen

Die meisten von uns reiten mit Wassertrensen oder haben zumindest ein Bild von ihr vor Augen. Diese gibt es mit ganz unterschiedlich großen Gebissringen. So weit – so klar! Aber wusstest du, dass die Größe der Gebissringe nicht nur eine Frage der Optik ist, sondern vor allem einen deutlichen Einfluss auf die Wirkung des Gebisses hat? Aber der Reihe nach…

Die seitlichen Ringe sind bei ganz einfachen Wassertrensen in der Regel durchlaufend und haben einen Durchmesser von ca. 5 cm. Der durchlaufende Ring hat den Vorteil, dass das Pferd sich das Mundstück des Gebisses bis zu einem gewissen Grad selbst im Maul platzieren kann. Die Zunge hat einen gewissen Spielraum, da das Mundstück am Ring nach oben geschoben werden kann. Das kann dem Pferd gefallen, aber auch hier sollte man, wie immer, auf das Pferd hören.

Je kleiner der Ring-Durchmesser, desto weniger Beweglichkeit ist im Mundstück. Bei den „Fine Harness Pferden“ in Amerika (Kutsche) sind ganz dünne Gebisse mit sehr kleinem Ring üblich,  während man in der Westernszene zum Beispiel bei den Missouri Foxtrottern oder dem Tennessee Walkern häufig recht große Gebissringe findet. Im Islandpferdebereich findet man von großen bis kleinen Gebissringen alle Variationen.

Zeichnung: Marina Wroblowski

D-Ringe und Olivenkopf-Gebisse, Schenkeltrensen & Co.

Eine D-Ringform hat, wie auch die Olivenkopf-Form, eine abgeschwächte Variante der Wirkung der Schenkel- oder Knebeltrense. Bei allen Varianten ist der seitliche Druck des äußeren Rings auf die Maulspalte des Pferdes bei seitwärts weisender Zügelhilfe innen der hervorzuhebende Effekt.

Das Gebiss liegt bei Olivenkopf und D-Ring stabiler und ruhiger im Pferdemaul, kann aber vom Pferd auch nicht so leicht umgelagert werden. Der Übergang vom Ring zum Mundstück ist etwas angenehmer und harmonischer.

Die Schenkeltrense (auch Knebeltrense genannt) kann kombiniert mit einem D-Ring auch feststehend sein, oder aber mit einem durchlaufenden Ring, wobei dann beide Vorteile der Ring-Führung gegeben wären.

Vielen Pferden gefällt die seitliche Unterstützung der Ringe bzw. Schenkel. Dass sie auch ein Stück weit mechanisch auf den Kopf einwirken, kann eine große Hilfe in der Erarbeitung der Nachgiebigkeit des Pferdes darstellen. Damit die Schenkeltrense korrekt im Pferdemaul liegt und nicht nach vorne „fällt“, gibt es Lederschlaufen, welche sowohl am Backenstück, als auch an den Schenkeln befestigt werden. Sie sorgen für eine korrekte Einwirkung des Gebisses. Häufig sieht man die Schenkeltrense ohne diese Schlaufen verschnallt, was leider nicht die volle Wirkungs-Bandbreite dieses Gebisses erlaubt.

Grundsätzlich sagt man, dass ein feststehender Ring die Zügelhilfe immer direkter auf das Pferdemaul überträgt, weshalb sich der Reiter über seine Zügelhand sehr bewusst sein sollte. Das sollte er bei einem durchlaufenden Ring aber auch, deshalb ist es ein zu vernachlässigender Faktor.


Du hast einen Teil dieser Serie verpasst? Dann klick dich rein!

Wir beantworten in dieser Serie spannende Fragen rund um das Thema Gebiss, z.B.:

  • Welches Gebiss passt zu welchem Pferd und Reiter?
  • Welche Wirkung hat ein welches Gebiss, gebisslose Zäumungen und Kandaren?
  • Welchen Effekt haben z.B. die Ringe des Gebisses beim Reiten?
  • Was ist der Unterschied zwischen verschiedenen Materialien?
  • Wie finde ich heraus, welches Gebiss meinem Pferd passt?
  • …und vieles mehr

Klick dich rein und lies gleich weiter!

Gebisse – das solltest du wissen: Die 7-teilige Serie

 


Die Autorin:

Marina Wroblowski ist FN Trainerin A (Gangreiten), Diplom Pädagogin und staatlich anerkannte Tierpsychologin. Zudem ist sie im Vorstand der American Saddlebred Horse Association (ASHA)

 

 


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